Fallschirmspringen (skydive) gehört, entgegen der allgemeinen Auffassung, durchaus zu den sicheren Sportarten (ich halte es übrigens für wesentlich sicherer als Tauchen, welchem sich insgesamt mehr Menschen widmen).

⇒       Fallschirmspringen ist nur auf genehmigten Landeplätzen gestattet

⇒     Fallschirme/Gurtzeug unterliegen einer regelmäßigen (mindestens jährlichen) Überprüfung durch zertifizierte Personen

⇒     Betreiber der Landeplätze (Dropzones) übernehmen in gewissem Maße Verantwortung und achten somit auf die Einhaltung von sicherheitsrelevanten Festlegungen

⇒     körperliche Belastungen treten beim Fallschirmsprung nicht mehr oder nur noch in geringem Maße auf

Die reichste Erfahrung hat auf diesem Gebiet ohne Zweifel die USPA, die Organisation der Fallschirmspringer in den USA. Die USPA existiert seit über 65 Jahren, hat derzeit über 40.800 Mitglieder und diese führen im Jahr mehr als 3.500.000 Sprünge aus (zum Vergleich: in Deutschland 2016 etwa 385.500 Sprünge; allein die DZ Skydive City in Zephyrhills FL hatte 2013 über 70.000 Sprünge.)

Im Jahre 2021 kam es in der USPA zu 10 tödlichen Unfällen (bei insgesamt über 3,5 Millionen Sprüngen), wobei die Durchschnittssprungzahl der Verunglückten bei 4.645 (Median 750) lag, 60% besaßen eine D-Lizenz (mehr als 500 Sprünge) Quelle: Parachutist 4/2022.

Die Zeit, die die verunglückten Springer im Sport waren, betrug 2017 im Schnitt 13 Jahre (Median 12) - Quelle: Parachutist 4/2018.

Bill Booth (er führte das 3-Ring-System in die Gurtzeuge ein, wie auch den  throw-out pilot chute) sagte 2011 (PIA, Video bei 3:32):

"... but the point is that the gear is working so well now, almost nobody dies in gear malfunction. So there is not a lot to do, is there?"

Unfälle, die geschehen, sind überwiegend dem "Fehlverhalten" des Springers/der Springer geschuldet.

Kurz: eine der wichtigen Größen im Fallschirmsport ist der Wingload (WL), das Verhältnis der Fläche des Schirmes (in Quadratfuß - sqft) zum Gesamtgewicht (mit Ausrüstung) des Springers (in Pfund - lbs). Je höher der WL, umso schneller ist der Schirm. Schüler/Anfänger springen einen WL< 1, Experten einen WL bis über 2,6. Bei hohem WL kann ein kleiner Fehler z.B. bei der Steuerung des Schirms zu schweren oder tödlichen Verletzungen führen, da keine Reserven für Fehler vorhanden sind. Ausführlich dazu zum Beispiel hier.

Über die Auswahl des Schirms entscheidet der Springer (wenn er kein Schüler mehr ist).

Hier ein Video, welches verschiedene Landungen zeigt, die über Wasser meist glimpflich ausgehen.

Der wohl kleinste Schirm, der bislang (12/2014) gelandet wurde, ist ein JVX35 (35 sq ft sind etwa 3,25 m2)

 

   Fallschirm zu Beginn des Öffnungsvorgangs - Stiletto

B.A.S.E. - das Springen von Gebäuden (Building), Antennen (Antenna), Brücken (Span), Bergen (Earth)  

unterliegt einer anderen Betrachtungsweise!